Heiserkeit und Schilddrüse

Die Schilddrüse kann sich vergrößern und wird dabei verhärtet (derb). Wenn der Stimmbandnerv (Nervus laryngeus recurrens) durch die vergrößerte Schilddrüse eingeklemmt wird, kann dies zu Heiserkeit führen. Schilddrüsenkrebs kann auch den Stimmbandnerv betreffen.

Auch bei der operativen Entfernung der Schilddrüse kann der Stimmbandnerv verletzt werden. Dadurch kann eine Stimmlippenlähmung (Stimmbandlähmung) entstehen, die zu Heiserkeit (Dysphonie) oder sogar zum Verlust der Stimme (Aphonie) führen kann. Oftmals hat man beim Trinken auch Schluckbeschwerden. Wenn beide Stimmbandnerven verletzt wurden, kann eine beidseitige Stimmlippenlähmung / Stimmbandparese auftreten.

Zum Glück treten beidseitige Lähmungen sehr selten auf. Die Hauptsymptome betroffener Patienten sind Luftnot bei körperlicher Anstrengung und manchmal auch in Ruhe. Anfangs kann auch die Stimme schwach sein und beim Trinken kann es zu Verschlucken kommen. Nach 4-6 Monaten kann sich die Luftnot bei fehlender Bewegungswiederkehr auf zumindest einer Seite verstärken. Ohne Therapie besteht Lebensgefahr, insbesondere bei Infektionen.

Zwei Nerven können betroffen sein:

Therapie bei einseitiger Stimmlippenlähmung:

Eine frühe Augmentation (unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose) mit einem sich selbst auflösenden Material (Hyaluronsäure) in Kombination mit logopädischer Stimmtherapie ermöglicht eine frühe Wiederherstellung der Stimmfunktion. Nach 4-6 Monaten kann es entweder zur Bewegungswiederkehr oder zu einem Nachwachsen von Nervenfasern (Reinnervation) kommen, die zumindest das Stimmlippenvolumen erhalten. Damit erlangen die meisten Patienten ein alltagstaugliches Stimmergebnis. Wenn keine Reinnervation erfolgt, sind wir eines der wenigen Zentren in Europa, die eine operative Reinnervation durch einen Spendernerv durchführen.

Darüber hinaus bieten wir das gesamte Spektrum der operativen Stimmrehabilitationsmöglichkeiten an, wie permanente (dauerhafte) Augmentation, Thyreoplastik (operative Stimmlippenverlagerung, auch mit dem neuesten Implantat VOIS®, das eine nachträgliche Feineinstellung der Stimmlippenposition ermöglicht) und Arytänoidadduktion (Stellknorpelverlagerung).

Therapie bei beidseitige Stimmlippenlähmung:

Die Therapie bei beidseitiger Stimmlippenlähmung hat das Ziel, die Atemnot des Patienten zu lindern, indem zumindest teilweise die Atemgaspassage durch den Kehlkopf wiederhergestellt wird. Eine vollständige Erweiterung des Kehlkopfes kann jedoch die Stimmfunktion beeinträchtigen. Daher zielen alle Standardtherapien auf die Erweiterung des Kehlkopfes im hinteren Drittel ab, wobei der CO²-Laser eingesetzt wird. Durch die Entfernung von Teilen des Stellknorpels und des hinteren Stimmlippendrittels kann ein Kompromiss zwischen Erhalt der Stimmfunktion und Verbesserung der Atmung erzielt werden. Wenn es sich nur um eine vorübergehende Verlagerung einer Stimmlippe handelt, bieten wir eine Laterofixation mit einer endoskopischen Fadentechnik an. Wir arbeiten eng mit Kollegen in Gera zusammen, um neue dynamische Therapieoptionen zur Wiedererlangung zumindest teilweiser Beweglichkeit der Stimmlippen zu erforschen. Dieses Kehlkopfschrittmacher-Projekt sollte in den nächsten Jahren nur im Rahmen klinischer Studien zur Verfügung stehen. 

Terminvereinbaren

Um einen Termin zu vereinbaren, können Sie uns telefonisch unter 01752920000 erreichen, per WhatsApp kontaktieren oder uns eine E-Mail an contact@thevoiceclinic.de senden. 

Alternativ können Sie uns auch direkt besuchen (bitte vorher einen Termin vereinbaren):

TheVoice Clinic

Das Medizinische Zentrum für Stimmstörungen, Schluckbeschwerden, Atemwegserkrankungen und Lasertherapie

Dr. med. A. Nasr

Bahnhofstraße 22

71034 Böblingen

Wir freuen uns darauf, Ihnen zu helfen!